Vom Anfänger zum Profi: Die wichtigsten Barista-Fehler und wie du sie vermeidest

Barista zu sein ist eine Kunst, die Geduld, Technik und Präzision erfordert. Auch wenn es Spaß macht, Kaffee zu kreieren, schleichen sich bei Anfängern oft Fehler ein, die das Endergebnis beeinflussen. Aber keine Sorge – diese typischen Barista-Fehler lassen sich leicht beheben, wenn man weiß, worauf man achten muss. In diesem Beitrag zeigen wir dir die häufigsten Fehler und wie du sie vermeiden kannst, um vom Anfänger zum Profi aufzusteigen.

1. Falscher Mahlgrad

Der Mahlgrad des Kaffees spielt eine entscheidende Rolle bei der Extraktion. Zu fein gemahlener Kaffee führt zu Überextraktion, was den Kaffee bitter macht, während zu grob gemahlener Kaffee zu Unterextraktion führt, was einen sauren und wässrigen Geschmack erzeugt.

So vermeidest du es:

• Achte darauf, den Mahlgrad deiner Bohnen an die Zubereitungsmethode anzupassen (z. B. feiner für Espresso, gröber für French Press).

• Teste verschiedene Mahlgrade, bis du die perfekte Balance gefunden hast.

2. Falsches Tampen des Kaffees

Beim Zubereiten von Espresso ist das richtige Tampen entscheidend. Zu festes Tampen kann das Wasser am Durchlaufen hindern und einen überextrahierten, bitteren Espresso erzeugen. Zu lockeres Tampen hingegen führt zu einer zu schnellen Extraktion, was den Kaffee wässrig macht.

So vermeidest du es:

• Übe einen gleichmäßigen, mittelfesten Druck aus, wenn du den Kaffee in den Siebträger drückst.

• Achte darauf, dass die Oberfläche des getampten Kaffees eben ist, um eine gleichmäßige Extraktion zu gewährleisten.

3. Falsche Brühtemperatur

Die Brühtemperatur hat großen Einfluss auf den Geschmack. Zu heißes Wasser führt zu einem verbrannten, bitteren Geschmack, während zu kaltes Wasser den Kaffee schwach und unterextrahiert wirken lässt.

So vermeidest du es:

• Verwende eine Brühtemperatur zwischen 90 und 96 °C.

• Bei hellen Röstungen darf die Temperatur eher an der oberen Grenze liegen, während dunkle Röstungen eine etwas niedrigere Temperatur bevorzugen.

4. Falsches Verhältnis von Wasser und Kaffee

Das richtige Verhältnis von Kaffee zu Wasser ist entscheidend für den Geschmack. Zu viel Kaffee im Verhältnis zum Wasser kann zu einem extrem starken und bitteren Getränk führen, während zu wenig Kaffee einen dünnen und schwachen Geschmack erzeugt.

So vermeidest du es:

• Nutze die goldene Regel von etwa 1:15 bis 1:18 (1 Teil Kaffee zu 15–18 Teilen Wasser), abhängig von der Zubereitungsmethode.

• Experimentiere, um das für dich optimale Verhältnis zu finden, das deinem Geschmack entspricht.

5. Schlechte Reinigung des Equipments

Kaffeeöl und Kaffeereste können sich in Maschinen und Werkzeugen ablagern und den Geschmack des Kaffees negativ beeinflussen. Dies kann zu einem ranzigen und muffigen Geschmack führen, der jede Tasse Kaffee beeinträchtigt.

So vermeidest du es:

• Reinige deine Espressomaschine, Siebträger, Milchaufschäumer und Mühle regelmäßig.

• Spüle deine French Press oder Kaffeemaschine nach jedem Gebrauch gründlich aus und verwende spezielle Reinigungsmittel, um Kaffeeöle zu entfernen.

6. Ungenaues Aufschäumen der Milch

Einen perfekten Milchschaum zu erzeugen, kann eine Herausforderung sein. Zu viel Luft erzeugt einen grobporigen Schaum, während zu wenig Luft eine dichte, flache Konsistenz zur Folge hat.

So vermeidest du es:

• Halte die Dampfdüse leicht unter die Milchoberfläche, um die richtige Menge Luft in die Milch zu integrieren.

• Bewege die Milchkanne während des Aufschäumens sanft, um einen cremigen, feinporigen Schaum zu erzeugen.

7. Über- oder Unterextraktion

Die Extraktionszeit bestimmt, wie viele Aromen aus dem Kaffee gelöst werden. Zu kurze Extraktionszeiten (Unterextraktion) führen zu saurem und flachem Geschmack, während zu lange Extraktionszeiten (Überextraktion) Bitterkeit und unangenehme Aromen hervorbringen.

So vermeidest du es:

• Passe die Extraktionszeit je nach Zubereitungsmethode an. Für Espresso liegt die ideale Zeit bei etwa 25-30 Sekunden, während Filterkaffee etwa 3-4 Minuten benötigt.

• Verwende eine Stoppuhr, um den Extraktionsprozess genau zu überwachen, bis du ein Gefühl dafür entwickelt hast.

8. Unpassende Bohnenwahl

Nicht jede Bohnensorte passt zu jeder Zubereitungsmethode. Helle Röstungen bringen in Espressomaschinen oft zu viel Säure hervor, während dunkle Röstungen im Filterkaffee zu stark und bitter wirken können.

So vermeidest du es:

• Wähle die Kaffeebohnen sorgfältig aus und achte auf die Röstung. Für Espresso eignen sich eher dunkle bis mittlere Röstungen, während für Filterkaffee und French Press hellere Röstungen empfohlen werden.

• Probiere verschiedene Bohnen und Röstprofile aus, um zu verstehen, welche Sorten am besten zu deiner Zubereitungsmethode passen.

Fazit: Übung macht den Meister

Viele dieser Fehler sind typisch für Barista-Anfänger, aber mit etwas Übung lassen sie sich schnell vermeiden. Der Schlüssel liegt darin, geduldig zu sein, mit den verschiedenen Faktoren wie Mahlgrad, Brühtemperatur und Milchaufschäumen zu experimentieren und dein Equipment gut zu pflegen. Wenn du die Feinheiten der Kaffeezubereitung meisterst, wirst du schnell den Unterschied in jeder Tasse schmecken – und dich vom Anfänger zum Barista-Profi entwickeln!